Noten und Gefühl |
Nov 13 2015 |
Ok, es wird mal wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag. In den letzten Monaten war einiges los, was keine Entschuldigung dafür sein soll, dass ich hier nicht mal wieder etwas schreibe. Um ehrlich zu sein spiele ich lieber vor Publikum, als hier Texte zu formulieren. So viele Auftritte wie in diesem Jahr hatte ich lange nicht. Wenn ich dabei alleine auf der Bühne stehe, dann kann ich machen was ich will. Sind aber mehrere Musiker dabei, muss geprobt werden und in einigen Fällen braucht man auch Noten. In diesem Herbst hatte ich gleich zwei Auftritte, bei denen Noten unabdingbar waren. Doch lassen sich Noten und Gefühl überhaupt vereinen?
Im Oktober stand ich gemeinsam mit dem Gesangverein Wölfersheim auf der Bühne und vor wenigen Tagen mit den Musikern von Wölfersheim Live.
Bei einem Chor benötigt man einen Chorsatz, damit wirklich jeder weiß was man zu singen hat. In dem Fall von „Nessajah“ (Peter Maffay). Den hatte Chorleiter Christoph glücklicherweise in der Schublade. So konnte der Titel mit nur zwei Proben auf die Bühne der Markscheune gebracht werden. Aber kann man den Gesang von Peter Maffay überhaupt in Noten fassen? Zu 100 Prozent ist das nicht möglich! So ist es also auch klar, dass es rhythmisch etwas anders klang als im Original. Ganz einfach war die Sache also nicht. Zu hören bekamen die Zuschauer eine sehr dynamische Version des Titels, in dem mein Sologesang und Chorgesang sich gegenseitig aufbauschten. Ein gelungener Abend, zu dem verschiedene Chöre ihren Beitrag einbrachten.
Normalerweise ohne „Noten“ spielt man bei Wölfersheim Live. Einfache Sheets mit Akkorden reichen aus um einen Sänger rhythmisch zu begleiten. Für Melodieinstrumente wie Trompete oder Saxophon werden Noten allerdings gebraucht. Da ich in diesem Jahr mir einem kleinen Streichersatz etwas angezettelt hatte, mussten auch dafür Noten geschrieben werden, was mir zahlreiche lange Nächte beschert hat. Komplette Sätze, in denen Streicher und Bläser ausnotiert waren sorgten zwar für jede Menge Vorbereitungs- und Probearbeit, aber das Ergebnis hat sich gelohnt. „Wie soll ein Mensch das ertragen“ von Philip Poisel,„Über Sieben Brücken“ von Karat oder „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten bekamen durch die flächig arrangierten Streicher und die scharfen Bläsersoli das gewisse Etwas. Dazu lernte ich neue Leute kennen, die hoffentlich auch bei künftigen Veranstaltungen das Publikum begeistern. Beide Veranstaltungen sind Beispiele dafür, das „Musik keine Grenzen kennt“, wie es die Wetterauer Zeitung treffend formuliert hat. Klassiche Instrumente und moderne Musik passen sehr gut zusammen. Diese beiden Abende waren der Beweis dafür! Noten und Gefühl sind sehr gut vereinbar :)
Bild Melanie Frank
(c) Daniel Rüd, Alle Rechte vorbehalten.
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